Katharina Hohmann, 2011
  ENTROPHY – Müll und Kunst
   
 
Nicolas Raufaste arbeitet als Fotograf und Installationskünstler gleichzeitig.
Seine subtilen, zunächst fast unsichtbaren Interventionen in alten, meist verlassenen Industriegebäuden sind zeitlich oft langanhaltende Zwiegespräche des Künstlers mit Verfall und Ordnung, mit den längst aufgegebenen Orten und den darin zurückgelassenen Gegenständen, Resten.
Nichts wird hinzugefügt, nichts von aussen in die Gebäude hineingetragen, ausser einer analogen Spiegelreflexkamera und einem Stativ. Die längst sinnentleerten Gebäude werden in Raufastes Fotografien zum Anhalten gezwungen — ein kurzes Aufhalten des Verfalls — das durch die feinen Eingriffe noch verstärkt wird.
Der Junge Künstler räumt auf. Er schafft neue, sinnlose Ordnungen, in denen die Gegenstände zu leben beginnen und sich in Beziehung zueinander begeben. Plötzlich ist ein grosses Industrieregal wieder bestückt, feinsäuberlich, aber ohne Funktionslogik. Der Fussboden weist eine geometrische Textur aus ausgelegten Materialien aus, die über dem rissigen Beton eine neue Funktion anzudeuten scheint. Die Räume bekommen eine Doppeldeutigkeit und geraten in Spannung.

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  Nicolas Raufaste
   
  RAWFAST
   
  RAWFAST
   
  RAWFAST